Aus Karikaturen spricht Kritik. Anders als bei Auftragsportraits haben die Dargestellten keine Kontrolle über ihr Bildnis, sondern sind zeichnerischen Attacken auf ihre Person ausgesetzt. Spezifische Eigenschaften werden durch Übertreibung oder ins Bild gesetztes Beiwerk hervorgehoben und der Lächerlichkeit preisgegeben.

KRITISCHE BLICKE
Als Karikaturist*innen treten seit dem 19. Jahrhundert vermehrt Laien auf – an der Universität insbesondere Studierende. Mit ihren Darstellungen zeichnen sie ein inoffizielles und bisweilen subversives Bild der Universität »von unten«. Zugleich entdecken auch professionelle Künstler*innen mit der Karikatur ein neues Genre, das sich in der zunehmend bürgerlich liberalisierten Gesellschaft großer Beliebtheit erfreut.

BEDEUTUNG ENTSCHLÜSSELN
In den grafischen Zuspitzungen und ironisch-spöttischen Details von Karikaturen stecken verschlüsselte Bedeutungen. Um den Bildwitz zu verstehen, mussten schon die Zeitgenossen um die Ecke denken. Für das heutige Verständnis ist es daher wesentlich, die Bilder vor der Folie ihrer Entstehungskontexte zu betrachten.

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