Gesichter

Viele der ausgestellten Postkarten fokussieren auf die Gesichter der Professor*innen. Sie nehmen beinahe die ganze Bildfläche ein, erscheinen wie herauspräpariert. Indem Hals- und Schulteransatz oftmals unscharf bleiben, wird die Person ganz auf ihr Antlitz reduziert. Dieser Fokus steht in der Tradition der Portraitfotografie der Zwischenkriegszeit. Viele Zeitgenoss*innen befürchteten einen Verlust des Persönlichen durch die moderne Massengesellschaft. Die fotografische Arbeit am Gesicht, wie sie vor allem in populären fotografischen Portraitbänden der 1920er und 30er Jahre geleistet wurde, sollte diesem drohenden Verlust entgegenwirken und über das Antlitz eines Menschen wieder die Person ins Bild rücken.  

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