Im 18. Jahrhundert waren Privathaushalt und Wissenschaft noch nicht voneinander getrennt. Viele Gelehrte unterrichteten bei sich zuhause, ihre Bücher und Sammlugen waren Privatbesitz. Dies ermöglichte vielen Frauen, die in Professorenhaushalten lebten, sich wissenschaftlich zu betätigen. Zu Berühmtheit gelangten die sogenannten „Universitätsmamsellen“, zu denen auch Dorothea von Schlözer zählte. Als Professorentöchter kamen sie schon früh mit der Wissenschaft in Kontakt. Als erwachsene Frauen verdienten sie sich ihren Unterhalt als Autorinnen, Übersetzerinnen oder Redakteurinnen – meist jedoch im Schatten ihrer Ehemänner. Es ist wohl kein Zufall, dass drei von ihnen lediglich im privaten Erinnerungsalbum des ungarischen Studenten Gregorius von Berzeviczy gleichberechtigt als Silhouetten neben männlichen Gelehrten repräsentiert werden.