Dreidimensionale Bildnisse wie Büsten oder Totenmasken erzeugen eine räumliche Präsenz des Lehrkörpers in der Universität. Hergestellt aus robusten Materialien, um die Zeit zu überdauern, streben diese Medien des Gedenkens danach, einzelne Wissenschaftler*innen als bedeutend zu kennzeichnen und ihr Andenken über ihren Tod hinaus zu bewahren.

TRADITION STIFTEN
In den repräsentativen Schaustücken zeigt sich ein vielschichtiges Bildprogramm der Universität. Durch die Übernahme von klassischen Bildnistraditionen der Herrscherbüste schaffen sie Cäsaren der modernen Wissenschaften und rufen deren antike Autoritäten auf. Skulpturen finden Eingang in Weihehallen der Wissenschaft, wie den Bibliothekssaal und die kleine Aula der Universität Göttingen.

AUSWAHL UND KANON
Bis heute entfalten die Bildnisse in den Sälen und Fluren, aber auch in Depots und versteckten Winkeln der Georgia Augusta ihre Wirksamkeit. Dabei zwingen sie nicht nur durch ihre bloße Präsenz zur steten Auseinandersetzung mit Traditionen. Auch formulieren sie einen Kanon, an wen erinnert werden soll und an wen nicht. Den Portraits liegt immer eine Auswahl zugrunde, die die vorherrschenden Ideale von Wissenschaftlichkeit zum Ausdruck bringt und diese – im wahrsten Sinne des Wortes – verkörpert.

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