Ab dem 17. Jahrhundert waren mit den Fürstenhöfen, Akademien und gelehrten Salons neue Orte des Wissens entstanden, die gewisse Spielräume für Frauen vor allem aus adeligen Kreisen eröffneten. Der Weg an die Universität blieb jedoch weiterhin Männern vorbehalten. Dorothea von Schlözer (1770-1825) nahm zwar 1787 mit ihrer Promotion die erste Hürde für eine universitäre Laufbahn, eine akademische Karriere blieb ihr aber versagt. Selbst ihrem Vater, einem Göttinger Professor für Staatsrecht und Geschichte, der sie schon früh wissenschaftlich gefördert hatte, lag es fern, „einen Gelehrten [!] aus ihr zu machen“. So sollte sie nach der Promotion den damals für Frauen vorbestimmten Weg einschlagen: als Ehefrau und Mutter.