Für die grafische Ausführung der Portraits bediente sich Haid einer Technik, die seit Mitte des 17. Jahrhunderts als Schabkunst bekannt ist. Während im Kupferstich durch Stechen der Platte die dunklen Stellen und Linien erzeugt werden, verfährt die Schabkunst genau umgekehrt: Mit dem sogenannten Schabeisen werden die hellen Stellen aus dem tiefschwarzen Grund der Kupferplatte herausgearbeitet. Weil dadurch besonders weiche und sanfte Bildbestandteile wie Haare und Gewänder realitätsnah ausgedrückt werden konnten, fand die Schabkunsttechnik vor allem bei der Reproduktion von Portraits Anwendung. Sie wurde aber auch, wie im Mondglobus-Projekt des damaligen Leiters der Göttinger Sternwarte Tobias Mayer (1723-1762), für naturkundliche Illustrationen eingesetzt.