Studio- wie Amateurfotografien existierten sowohl als Einzelstücke, wurden aber auch vielfach in Alben gesammelt. Fotoalben dienten zum einen der Aufbewahrung persönlicher Erinnerungsstücke und zum anderen zu Repräsentationszwecken der bürgerlichen Familie. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Bildung und Festigung von individuellen und kollektiven Identitäten. Im Zusammenstellen und Anordnen der Fotografien wird eine Lebensgeschichte oder eine Gemeinschaft entworfen und ein entsprechendes Publikum angesprochen. Im Album entsteht so aus den einzelnen Porträtierten eine Gruppe oder auch Institution, die sich im Zeigen und Betrachten des Albums selbst erleben kann.